Eine Familie aus Syrien berichtet

Fesselndes zu berichten hatte ein Ehepaar, das vor einem Jahr mit seinen sechs Kindern geflüchtet war. Bei einem Treffen, zu dem der Sinsheimer Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen eingeladen hatte, wurde ein direkter Austausch mit der interessierten Bevölkerung ermöglicht.


In Syrien waren sie seit Jahren zahlreichen Repressalien ausgesetzt. Der Mann hatte seit langem als Lehrer Berufsverbot und kurz vor der Verhaftung gelang dem Ehepaar mit seinen sechs Kindern mit die Flucht. Trotz ihrer Erlebnisse sind die Eheleute der Meinung, dass die Entwicklung in Richtung eines stabilen, friedlichen und demokratischen Staates nicht aufzuhalten sei. Es wird aber ein langen Prozess. Einig waren sich die Anwesenden über die Wichtigkeit der zumindest humanitären Hilfe in Syrien. So sind Spenden an Organisationen wie „medico international“ überlebensnotwendig, damit die Bevölkerung besser versorgt werden kann.
Auch über das Leben als Asylsuchende in Deutschland berichteten die Beiden. Sehr froh sind sie über die guten Bildungsmöglichkeiten. Die großen Kinder machen Abitur, die älteste Tochter strebt schon ein Studium an. Die ganze Familie spricht beeindruckend gut Deutsch. Am meisten gelitten haben sie während ihrer Wohnheimunterbringung unter den in unserem Landkreis immer noch vorgeschriebenen Essenspaketen. Diese hatten sehr häufig immer wieder den gleichen Inhalt und entsprachen wenig ihren Bedürfnissen. Auch die beengte Wohnsituation, 30qm für 8 Personen, und die gemeinsame Nutzung von Küche und Bad mit bis zu 80 Personen, machte ihnen zu schaffen. Jetzt sind sie sehr erleichtert nach ihrer Anerkennung eine eigene Wohnung zu haben. Sie hoffen täglich, dass die Nachrichten aus der Heimat bald besser werden.

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