Die Abgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel (MdL) lässt nicht locker
Die GRÜNE Landtagsabgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel spricht im Zusammenhang mit dem Amoklauf eines Sportschützen in Dossenheim bei Heidelberg von einer „Verharmlosung der Betroffenheitsdiskussion“. SchneidewindHartnagel in deren Wahlkreis und Heimatstadt erst vor wenigen Monaten eine tödliche Bluttat unter ähnlichen Vorzeichen stattgefunden hat, betont: „Es ist fahrlässig davon zu sprechen, dass ein Amokläufer aus Wut über Nebenkosten getötet hat. Richtig ist vielmehr: Ein Mensch, der wütend wurde, konnte töten, weil er nur in seine Wohnung zu gehen brauchte, um eine geladene Waffe zu holen.“ Die
Abgeordnete plädiert dafür, die Reform des Waffenrechts erneut in Angriff zu nehmen.
„Das ist ein ganz falsches Signal“, mit diesen Worten hatte die Grüne Landtagsabgeordnete die Entscheidung des Bundestages des Bundestages kommentiert, der mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und F.D.P. in der schwach besetzten letzten Sitzung vor der Osterpause 2013 eine Verschärfung des Waffenrechts abgelehnt hatte. Für den von ihnen gestellten Antrag stimmten lediglich die Fraktionen BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, Die Linke enthielt sich. Schon unter dem Eindruck der Vorfälle von Erfurt und Winnenden hatten die GRÜNEN diesen Antrag vor drei Jahren auf den Weg gebracht. „Nach Dossenheim und Eberbach ist es jetzt wichtig, erneut die Reform in Angriff zu nehmen“, so Schneidwind-Hartnagel. Um die Jahreswende 2012 / 2013 hatte ein Sportschütze in Eberbach/ Neckar mutmaßlich aus Eifersucht ein Ehepaar erschossen und anschließend sich selbst getötet. Der Sportschütze in Dossenheim tötete drei Menschen. Die beiden Orte liegen beide nur zirka 35 Kilometer voneinander entfernt in der Metropolregion Rhein-Neckar, die Schneidewind-Hartnagel gemeinsam mit anderen Abgeordneten in Stuttgart vertritt.
Kernpunkt der Position der GRÜNEN in Bund und Land ist ein Verbot von halbautomatischen, kriegswaffenähnlichen Schusswaffen, also Waffen, bei denen mehrere Schüsse schnell hintereinander abgegeben werden können. Außerdem soll die Trennung von Waffen und Munition strenger geregelt werden. Nach dem Doppelmord an einem Eberbacher Lehrerehepaar, der ebenfalls mit einer legal registrierten Waffe begangen worden war, hatte sich Schneidewind-Hartnagel intensiv für eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema eingesetzt. In Gesprächen mit Sportschützen hatte die Landtagsabgeordnete den Eindruck gewonnen, dass insbesondere bei Sportschützen eine große Bereitschaft bestehe,
konstruktiv an der Verminderung des Gefahrenpotentials mitzuwirken. Sie habe den Eindruck gewonnen, dass es für das Thema „getrennte Aufbewahrung von Waffen, Waffenteilen und Munition“ durchaus viel Verständnis bei den Schützen gibt.
Schneidewind-Hartnagel: „Auf wenn ich bei dem Thema nicht locker lasse, polemisiere ich ausdrücklich nicht gegen Sportschützen, Schützenvereine oder pauschal gegen den Schießsport. Es geht darum, gemeinsam mit den Schützen zu vernünftigen Lösungen zu kommen und mein Eindruck ist, dass die Vereine viel vernünftiger sind als einige politische Parteien“.
Etwa zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland besitzen legal statistisch gesehen jeweils vier Waffen. Damit sind in Deutschland 5,5 Mio. Waffen registriert und zusammen mit Munition in Privatbesitz.
PM vom 25.08.2013
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