Energiewende auch mal positiv denken!
Die Klimakrise ist dramatisch. Es sollte sich keiner mehr die Frage stellen, ob die Energiewende gelingen kann oder ob nicht. Sondern nur noch, welche Schritte in welchem Tempo wir unternehmen, welche Weichen müssen wir radikal umstellen, DAMIT wir auf einen schnelleren Weg der Energiewende kommen.
Ich finde es sehr schade, dass jemand, der angeblich Physiker und Wissenschaftler (???) ist, seinen Kollegen so wenig Können und Innovation zutraut. Es ist nämlich mitnichten so, dass es keine Lösungen und keinen Plan gibt.
Die Fortschritte sind sehr vielversprechend! Allein bei der Solarzelle wird das deutlich: Die erste Solarzelle hatte einen Wirkungsgrad von 4 %. D.h. 4 % der Strahlung ist für Strom rausgekommen. Mittlerweile sind wir bei 25%. Mit den heute produzierten PV-Anlagen lässt sich Strom schon billiger produzieren als mit Kohle! Und beim Kohle-Preis sind noch keine Umwelt- und Folgekosten eingepreist. Auch für die Speicherung gibt es schon gute Lösungen. Mit einem kleinen Heimspeicher kann man den tags überschüssigen Strom aus der PV-Anlage vom Dach fast verlustfrei 1:1 wieder rausholen. Als große Zwischenspeicherung eignet sich die Power-to-Gas-Technologie. Deutschland produziert sein eigenes „Erd“-Gas… das wäre doch was! Und wer über die Lithium-Gewinnung den Zeigefinger erhebt, der soll mal schauen, welche Umweltschäden Erdöl-Pipelines, Fracking, Kohleabbau oder ein einziges Tankerunglück hinterlassen. Oder einfach nur die Produktion seines eigenen T-Shirts.
Die Klimakrise ist nicht NUR dramatisch, sondern sie birgt auch jede Menge positives Potential. Nämlich dass Menschen das Schicksal unserer Umwelt wieder als ihr eigenes begreifen und dadurch umdenken. Wenn wir die Energiewende nicht ausschließlich der Politik und den großen Konzernen überlassen, sondern uns selbst grüne Energie aufs Dach packen. Wenn wir uns an Mieterstromprojekten oder an Bürgerenergiegenossenschaften beteiligen. Wenn wir uns ganz bewusst für einen Urlaub in Deutschland und nicht in Übersee entscheiden. Wenn wir samstags morgens auf den Markt gehen und Obst und Gemüse unverpackt und aus der Region kaufen. Wenn wir realisieren, dass wir gar keinen Riesen-SUV brauchen, um uns gut zu fühlen. Wenn wir beim Nachbarn damit prahlen, dass man ein KLEINERES Auto fährt als er. Wenn wir in unserem Garten sitzen und alles summt und brummt um uns herum, weil wir in unseren früheren Schotter-Garten eine tolle Blühmischung eingesät haben. In diesem Sinne: spucken wir in die Hände!
Anja Fürstenberger, Sinsheim
Das wichtige Recht auf freie Meinungsäußerung schützt Menschen vor Strafverfolgung. Herr Lüdecke hat viele Möglichkeiten, seine Thesen zu verbreiten, und nutzt diese auch. Mit dem gleichen Recht kann diesen Thesen dann widersprochen und sie können widerlegt werden.
Anders ist die Lage, wenn ein Museum, das sich einen wissenschaftlichen Anstrich gibt, die Möglichkeit einer Plattform bietet und Werbung für einen solchen höchst umstrittenen Wissenschaftler macht. Einen der vergleichsweise wenigen Leugner einzuladen ohne Gegenpart hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Zumindest hätte man daraus eine Podiumsdiskussion machen müssen (die Möglichkeit hätte bestanden, Hans-Josef Fell z.B. wäre bereit gewesen, kurzfristig dazuzukommen), um eine echte Diskussion auf Augenhöhe zuzulassen. So aber ging es nur um die Verbreitung von pseudowissenschaftlichen Thesen. 97% der einschlägigen Wissenschaftler gehen von einer menschgemachten Klimakrise aus und fordern die schnelle Energiewende auf allen Ebenen. Die mehr als 26 000 renommierten Wissenschaftler von „scientists4future“ fordern in ihrem offenen Brief u.a.: „Nur wenn wir rasch und konsequent handeln, können wir die Erderwärmung begrenzen, das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und eine lebenswerte Zukunft für derzeit lebende und kommende Generationen gewinnen.“
Nachweislich unsinnige Argumente, um von der Klimakatastrophe abzulenken, liegen zwar im Trend, werden dadurch aber nicht richtiger. Auch wenn viele Menschen lieber die bequemen Thesen hören.
Anja Wirtherle, Adersbach
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