Stellungnahme der Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, Charlotte Schneidewind-Hartnagel zur Diskussion um sexuelle Vielfalt und Toleranz im Bildungsplan

Es macht mich fassungslos und betroffen, wieviel Homophobie in der Gesellschaft immer noch anzutreffen ist. Es empört und erschreckt mich, dass Landtagsabgeordnete von CDU und FDP und die christlichen (!) Kirchen diese Tendenzen auch noch unterstützen.
Wir haben uns als Fraktion Grüne bei der Erarbeitung der Bildungspläne für das Verankern verschiedener Themenkomplexe stark gemacht. Derzeitiger Stand der Umsetzung ist, dass 5 Leitprinzipien angedacht sind, nämlich Berufliche Orientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Medienbildung, Verbraucherbildung und Prävention / Gesundheitsförderung. Bei der Einarbeitung dieser Leitprinzipien soll die Akzeptanz sexueller Vielfalt und der sexuellen Identität und Orientierung stets berücksichtigt werden. Als mögliche Inhalte werden hier die Themen Menschenbild, Abgleich von Selbst- und Fremdbild, Vielfalt in der sexuellen Orientierung, Erkennen der eigenen sexuellen Identität und Respektieren anderer sexueller Identitäten und Lebensentwürfe und Zusammenhänge von Sexualität, Geschlechtsidentität und gesellschaftlichen Mustern in Bezug auf die Identitätsentwicklung vorgeschlagen. Auch der Aspekt der Menschenrechte / Diskriminierung ist ein mögliches Feld, das Thema zu bearbeiten. Mit den Bildungsplänen soll erreicht werden, die inhaltlichen und sachlichen Kompetenzen zu vermitteln, welche Verschiedenartigkeit von Identität und Lebensentwürfen es gibt. Darüber hinaus wollen wir erreichen, dass Diskriminierung und Ausgrenzung Platz machen für Akzeptanz und Respekt. In diesem Sinne ist die Behandlung des Themas sexuelle Vielfalt in der Schule ein Teilaspekt des umfangreichen Bildungsplans, der die Basis dafür liefern kann und soll, dass die SchülerInnen sich über dieses Thema, ebenso wie über andere Themen auch, ein qualifiziertes und vielschichtiges Bild machen können. Dieses Ansinnen unterstützen wir als die Fraktion Grüne ausdrücklich: In einer pluralistischen Gesellschaft ist der respektvolle Umgang mit Vielfalt eine wichtige Errungenschaft.

 

 

PM vom 10.01.2014

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