Dieser Bericht unserer Gemeinderatsfraktion zur Veranstaltung „Neue Ideen für Sinsheim gesucht“ sollte eigentlich im Stadtanzeiger erscheinen. Leider wurde er als nicht satzungsgemäß abgelehnt, obwohl jeder Fraktion 10000 Zeichen pro Jahr zustehen. Deshalb jetzt hier der Bericht, geschrieben von Anja Fürstenberger:

Neue Ideen für Sinsheim gesucht – welche Entwicklung soll unsere Stadt nehmen?
Unter diesem Motto hatten die Grünen Gemeinderäte am 29. November 2018 ins Café SAM eingeladen. „Was macht das Leben in Sinsheim lebenswert, aber wo gibt es entscheidenden Verbesserungsbedarf?“ war die Frage. Dabei ging es darum, Stimmungsbilder und Vorschläge zusammenzutragen und so zu erfahren, was den Sinsheimern ganz besonders wichtig ist.

Die zahlreichen Teilnehmer sammelten dabei eine breite Palette an Ideen, die wirklich bemerkenswert war! Im Laufe der Diskussion haben sich folgende Schwerpunkte ergeben:
Ein Top-Thema, das aktuell so ziemlich jeden Sinsheimer bewegt, ist die Verkehrssituation in und um Sinsheim. Demzufolge nahm alles rund um das Thema „Verkehr“ auch bei dieser Veranstaltung sehr viel Raum ein. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass nicht nach mehr Straßen gerufen wurde. Vielmehr wünschen sich viele, den Autoverkehr durch Maßnahmen in der Stadt deutlich zu verringern, Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer zu erwirken, den ÖPNV zu stärken, das Parken besser zu lenken und dahin zu verlagern, wo es das „Erlebnis Innenstadt“ nicht beeinträchtigt.

Des Weiteren hatten viele Teilnehmer den großen Wunsch nach mehr Stadtbegrünung – seien es mehr Blühflächen, Bäume, Fassadenbegrünungen – und einer Verringerung asphaltierter und gepflasterter Flächen. Viele hatten hier natürlich auch das Thema „Klimaschutz in Sinsheim“ im Kopf. Wo sorgen Bäume für mehr Beschattung, wie kann man verhindern, dass sich Straßen und Plätze stark aufheizen. Gerade zum Burgplatz gab es viele tolle Anregungen, um diesen Ort zu einem Wohlfühlplatz umzugestalten.

Das dritte große und für die Teilnehmer besonders wichtige Thema war alles rund um das Wohnen und das soziale Miteinander. Es gab Vorschläge für Mehrgenerationenkonzepte und den dringenden Appell, für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Sehr einhellig waren die Teilnehmer auch der Meinung, dass der Einsatz von mehr Streetworkern (Straßensozialarbeitern) ganz Sinsheim wirklich guttun und auch viel bewirken würde. Aktuell gibt es hier eine einzige Stelle, die absolut zu wenig ist!

Und nicht zuletzt wurde über „Kulturelles“ in Sinsheim diskutiert. Viele wünschten sich, auch in Sinsheim noch mehr dafür zu sorgen, dass die Vergangenheit nicht vergessen wird – sei es durch „Stolpersteine“ oder durch Hinweistafeln zur Geschichte. Außerdem sei das Raumangebot für Kunst und Kultur für eine Stadt wie Sinsheim einfach zu dürftig, auch wenn das „Würfelquartier“ ein guter Schritt sei. Ein Wunsch wäre auch ein „Bürgerzentrum“, als Dreh- und Angelpunkt sozialen Lebens.
Jetzt gilt es, weiter an den Themen zu arbeiten. Ideen müssen konkretisiert und Verbündete gefunden werden. Was davon kann man realisieren? Wo findet man die nötigen Mehrheiten zur Umsetzung – und wenn es auch manchmal nur kleine Schritte sind.

Danke auf diesem Weg an alle Teilnehmer, schöne Weihnachten und ein gutes neues Jahr
Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen